Matronendarstellung aus dem 2. Jahrhundert n. u. Z., signiert vom Kölner Töpfer Fabricius.
Die Matronen Matronae, Matres oder Matrae (= Mütter) genannt, sind Muttergottheiten, deren Kult sich offenbar im 1. Jhdt n. u. Z. entwickelte; zumindest wird die älteste der bis jetzt gefundenen (es sind mittlerweile über 1000) Inschriften wird auf 70 und 89 n. u. Z datiert. Im 3. Jhdt nimmt der Kult stark zu um dann im 5. Jhdt. abzuebben.
Bis heute sind über 1100 Matronennamen und Beinamen bekannt, etwa die Hälfte davon findet sich in germanischen Inschriften. Verbreitet durch die Völkerwanderung und römische Legionäre ist der Matronenkult trotzdem nichts ausschließlich germanisches - er ist im gesamten keltischen Bereich vertreten, wobei sich die bisher entdeckten Denkmäler auf römischem Kolonialgebiet befinden. Dargestellt werden die Matronae meist zu dritt, oft in der Festgewandung des jeweiligen Gebietes. Sie sind mit Fruchtkörben, Zeptern und Ähren ausgestattet oder tragen Kinder, Füllhörner und Windeln in ihren Händen.
Die Matronen tragen Aspekte der Disen und Nornen, vielleicht ist das der Grund warum der "Mütterkult" im inneren Germaniens nicht Fuß fassen konnte. Tatsächlich lassen Darstellungen von Opferszenen mit reifen Ähren und Obst (neben Weihrauch, Schwein, Fisch, Obst und Pflanzen) auf ein Opferfest im Herbst schließen, was einen Vergleich zu den Disenopfern (vgl. Erntedank) zuläßt.
Man bat die Matronae um Schutz, um Fruchtbarkeit, um Beistand zur Geburt. Daneben hatten Sie aber auch ihren Platz unter den Kriegsgöttinnen, vergleichbar den oben erwähnten Nornen oder aber auch den Walküren. Bis heute sind sie, auch einzeln, Bestandteil vieler Volkssagen, nicht nur im Rheinland.
Länge: ca. 11,5 cm
Höhe: ca. 12 cm
Breite: ca. 3,5 cm
Material: Kunststein
Collection: Ratatoskr