Messergriffe
Die aus heimischen Hölzern gefertigten Griffe
entsprechen Mustern (Funden) aus Liebenau, Nydam,
Haithabu oder Maschen. Die Griffe werden gebohrt,
anschließend wird die Angel eingeklebt. Die
Bohröffnungen werden danach, wie in Groß Raden
nachgewiesen(1), mit Birkenpech verschlossen.
Das Griffholz wird zur Konservierung und Pflege mit
Leinöl behandelt (Ölschliff). Dieses seit langer Zeit
bekannte Öl wird und wurde zur Holzpflege eingesetzt,
findet aber auch in der Küche als hochwertiges Speiseöl
Verwendung.
Ein so gefertigtes Messer ist durch die oben genannten
Arbeitsschritte sehr nahe am Original.
Die meisten Originalgriffe besitzen eine runde oder
rundovale Form (siehe Abbildung unten links).
Vereinzelt wurden "Vogelkopfgriffe", wie aus Nydam
(Kaiserzeit) oder Haithabu (9. - 11. Jahrhundert n. u.
Z.) bekannt, gefunden (Abbildung unten Mitte).
Ob diese Grifform auch während der Merowingerzeit
gebräuchlich war, ist im Moment nicht zu beantworten,
darf aber angenommen werden. Seltener sind ausgeformte
Griffe wie in Abbildung unten rechts nachzuweisen. Die
meisten Griffe der genannten Zeiten wurden nach dem
Bohren mit der Angel verklebt, aufgeniete Griffe sind
selten.

Rundovaler Griff aus Weißdorn

"Vogelkopfgriff" aus Ahorn

Der aus Weißdorn gefertigte Griff entspricht dem
tierkopfförmigen Holzgriff von Hessens, der aus Ahorn
gefertigte Originalgriff ist verziert.
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